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Burkhardt Leitner. Systemdesigner / Bauhäusler

Anlässlich des Bauhaus-Jahres zeigt die Galerie ABTART künstlerische Arbeiten des Systemdesigners Burkhardt Leitner. Der Titel entlehnt sich einem Zitat von Eckhard Neumann aus dessen Publikation „Bauhaus und Bauhäusler“. Leitner wird hier in den Kontext der Designtradition von Bauhaus und der Ulmer Schule gerückt, was ihm gerecht wird, ihm selbst aber erst spät bewusst wurde.

Im Jahr 1966 entwickelte Burkhardt Leitner sein erstes modulares Ausstellungssystem Leitner 1; ein schlichtes Knoten-Platten-System, das ohne die Hilfe von Werkzeug schnell und unkompliziert aufgebaut werden konnte und dabei flexibel anwendbar war. Leitner 1 sowie die zahlreichen folgenden Ausstellungssysteme setzten in der Nachkriegszeit die Ideale der Neuen Sachlichkeit fort, genossen hohen Publikums- und Konsumentenerfolg und avancierten in ihren unterschiedlichen Ausführungen über die Jahrzehnte zu Designklassikern.

Burkhardt Leitner folgte dem Designgesetzt „fff“ (form follows function), das in Deutschland vor allem durch das Bauhaus interpretiert und verbreitet wurde. In den Nachkriegsjahren setzte die Hochschule für Gestaltung in Ulm die institutionelle Tradition des Bauhauses fort. Ohne es zu wissen reihte sich Leitner, der sich erst später als Autodidakt der Kunst näherte, in diese Designbewegungen ein und prägte ab den 1960er-Jahren die Ästhetik von Unternehmen, Messen und Museumsräumen entscheidend mit.

Erstmals wird mit der Ausstellung „Burkhardt Leitner. Systemdesigner / Bauhäusler“ Leitners persönliche künstlerische Arbeit in den Fokus gerückt. Den Gestaltungsprinzipien seiner modularen Systeme folgend ist auch seine künstlerische Arbeit von Systemgedanken und einem erfrischenden Spieltrieb erfüllt. Im Kontext von Konkreter Kunst und bereichert um die demokratischen Prinzipien des Nouveau Réalisme sowie dem Konzept des Pop-Art-Multiples zeigt sich Leitner - auch ohne sich selbst kunsthistorisch verorten zu wollen - als ein „Kind seiner Zeit“.
Text: Argiro Mavromatis M.A.